Fridolin - Maskottchen der kath. öffentlichen Büchereien

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Protokoll

Treffen der Gruppen der kath. Pfarrgemeinde Owingen, welche den Pfarrsaal regelmäßig belegen.

Thema: Provisorische Übergangsräume für die Kath. öffentl. Bücherei St. Jakobus
Datum: 22. März 2018
Ort: Pfarrsaal in der Neuen Kirchen in Haigerloch-Owingen
Beginn: 20:05 Uhr
Ende: 21:15 Uhr

Anwesende:

  • Pfarrer Storost (Träger und Hausherr des Pfarrsaals)
  • Karl-Heinz Binder (Ortsvorsteher)
  • Bernd Liener (Büchereileiter)
  • Vertreter folgender kirchlicher Gruppierungen:
  • Bücherei
  • Frauenrunde
  • Kirchenchor
  • Seniorengymnastik
  • Seniorennachmittag
  • Thomas Volm (Archivar der Kirche)
  • Jakob Sickinger (Belegung Pfarrsaal)
  • Josef Volm (ehemaliger Pfarrgemeinderatsvorsitzender)

Insgesamt sind 33 Personen anwesend. Eine Anwesenheitsliste wird erstellt.

1. Begrüßung

Pfarrer Storost begrüßt alle anwesenden Teilnehmer.

Er schlägt vor, zunächst eine Vorstellungsrunde durchzuführen, da sich nicht alle persönlich kennen.Danach werde er über die momentane Situation aus Sicht der Kirche informieren und im Anschluss wird Bernd Liener über die momentane Situation der Bücherei berichten.Im weiteren Verlauf soll gemeinsam über alle möglichen Lösungen, Ausweichräume für die einzelnen Gruppen des Pfarrsaals etc. nachgedacht werden.Im letzten Teil sei das Ziel, gemeinsam, eine für alle akzeptable Lösung zu finden.

Die Tagesordnung ist somit:

  1. Begrüßung
  2. Vorstellungsrunde
  3. Situation aus Sicht der Seelsorgeeinheit
  4. Situation aus Sicht der Bücherei
  5. Lösungsmöglichkeiten gemeinsam finden und aufzeigen
  6. Lösung gemeinsam finden
  7. Schlussworte & Verabschiedung

2. Vorstellungsrunde

Bereits während der Vorstellungsrunde, bei der nur kurz Name und Funktion genannt werden sollen,kochen die ersten Emotionen hoch:

Jakob Sickinger unterstellt, dass nach seiner Vorstellung doch alles schon beschlossen sei und alles fest stehe.

Er möchte auch wissen, wer die Tür zum Pfarrsaal vor zwei Wochen zugeschlossen hat, was bis heute nicht geklärt ist. Fest steht nur, dass vom Büchereiteam niemand einen Schlüssel für die Tür zum Saal besitzt.(1)

Er droht auch, dass er seinen Schlüssel zum Pfarrsaal abgeben werde, wenn die Bücherei den Saal auf längere Zeit belegen wird (Nachtrag: Im Anschluss nach Beendigung der Besprechung hat er dies auch in die Tat umgesetzt, obwohl es keinerlei Entscheidung über eine Belegung des Pfarrsaals durch die Bücherei gab).

Er fühlte sich zudem übergangen, als das Büchereiteam den hinteren Teil des Saales mit Regalen füllte.(2)

(1) Anm.: Am Donnerstag, 8. März 2018 wollte die Senioren-Gymnastik-Gruppe wie jeden Donnerstag in den Pfarrsaal. Die Tür zum Pfarrsaal war jedoch verschlossen, obwohl diese seit Jahrzehnten immer offen war. Sofort wurde die Bücherei beschuldigt. Wütend zog die Gruppe zum Kindergarten, wo sie die Büchereimitarbeiterin Ute Volm völlig überrascht vorfand und ihrem ganzen Unmut freien Lauf lies. Das Owinger Büchereiteam hat jedoch zu dieser Tür keinen Schlüssel. Severin Stifel teilte auf Anfrage mit, dass es nur 7 Personen gibt, die den Hauptschlüssel für diese Tür besitzen, aber niemand war es anscheinend.

(2) Anm.: Der Bücherei wurden kurzfristig von den Fachstellen Speyer und Freiburg bibliotheksgerechte Regale im Wert von über 7.000,- € kostenlos überlassen, welche der Hersteller aus der Nähe von Paderborn selbst jedoch nur am 3. März 2018 vorbeibringen konnte. Um dieses Geschenk nicht zu verlieren, musste eine schnelle Entscheidung her. Nach Rücksprache mit Pfarrer Storost wurde vereinbart, dass die Fa. Nolting diese fachgerecht im hinteren Teil des Pfarrsaals im Eck aufbauen kann, sodass es möglichst niemanden stört.

3. Situation aus Sicht der Seelsorgeeinheit

Pfarrer Storost berichtet über den Zweck des Treffens.

Grund ist, dass die Bücherei durch den Brand am 13. Januar 2018 sozusagen obdachlos ist.

Nun müssen übergangsweise für ca. 3 Jahre geeignete Räume gefunden werden, damit das Büchereiteam schnell wieder mit dem Aufbau beginnen kann.

In einer Klausursitzung Ende 2017 wurde beschlossen, dass für die Bücherei im Zuge des Gebäudekonzepts der Seelsorgeeinheit neue Räume entstehen sollen, angedacht beim Kindergarten.

Um dem Büchereiteam den Wiederaufbau zu ermöglichen müssen geeignete Räume zur Verfügung gestellt werden, die zumindest die Grundfläche in Größe der Räume im Pfarrhaus bieten (100 qm), bis die neuen Räume bezogen werden können.
Hierzu kam der Gedanke im Stiftungsrat auf, ob der Pfarrsaal eine Option sei, wobei dies zunächst bei einem gemeinsamen Treffen mit den jeweiligen Gruppen, welche den Pfarrsaal belegen, zu erörtern sei, was nun auch mit diesem Treffen geschieht.

Gründe für den Pfarrsaal als Provisorium für die Bücherei sind:

  • Es fallen keine Mietkosten an.
  • Der Pfarrsaal hat die entsprechenden Voraussetzungen, die einen ordentlichen und zukunftsfähigen Büchereibetrieb gewährleisten, wie z.B. hinsichtlich Größe, Küche usw.
  • Die Gruppen, die den Pfarrsaal momentan benutzen, könnten auf geeignete Räumlichkeiten innerhalb von Owingen ausweichen. Die dabei anfallenden zusätzlichen Kosten würden durch die Kirche übernommen werden. Diese seien allemal geringer, als wenn Räumlichkeiten für die Bücherei angemietet werden würden.
  • Alternativ gibt es die Möglichkeit Räume bei Hans Volm im ehemaligen Hartnergebäude anzumieten. Die Warmmiete werde allerdings auf 3 Jahre gesehen im unteren 5stelligen Bereich3 liegen, was letztendlich beim Bau der neuen Büchereiräume wieder fehlen werde.

Zur Diskussion werden folgende Ausweich-Möglichkeiten vorgeschlagen:

  • Senioren-Gymnastik(4):1 x wöchentlich, donnerstags von 16 – 17 Uhr. Diese Gruppe könnte in den nahegelegenen Turnraum im Kindergarten ausweichen. Dieser ist sogar noch größer als der Pfarrsaal, jedoch nur über eine Treppe zu erreichen. Eine weitere Alternative könnte die Turnhalle sein – barrierefrei.(5)

  • Senioren-Nachmittag(6): 1 x monatlich, dienstags 14 – 18 Uhr. Ausweichmöglichkeit bietet zum einen der barrierefreie Festsaal im Gasthaus Engel. Der Wirt ist damit einverstanden, dass der Saal lediglich angemietet wird. Kaffee, Getränke, Essen usw. könnten selber mitgebracht bzw. vor Ort gemacht werden. Geschirr werde auch vom Wirt bereitgestellt.Zum anderen steht der barrierefreie Raum der Zunftstube des Narrenvereins zur Verfügung. Hier befinden sich die Toiletten allerdings im ersten Stock.

  • Frauen-Runde(7): in der Regel 1 x monatlich.Findet aber in letzter Zeit sehr unregelmäßig und mit großen Zeitabständen statt.(8) Ausweichmöglichkeit bietet zum einen der barrierefreie Festsaal im Gasthaus Engel. Der Wirt ist damit einverstanden, dass der Saal lediglich angemietet wird. Kaffee, Getränke, Essen usw. könnten selber mitgebracht bzw. vor Ort gemacht werden. Geschirr werde auch vom Wirt bereitgestellt. Zum anderen steht der barrierefreie Raum der Zunftstube des Narrenvereins zur Verfügung. Hier befinden sich die Toiletten allerdings im ersten Stock.

  • Kirchenchor: 1 x wöchentlich, dienstags 20:15 – 21:00 Uhr.Der Kirchenchor könnte aufgrund des geringen Platzbedarfs mit der Bücherei zusammen den Pfarrsaal nutzen. Vom Kirchenchor selbst wurde aber auch schon mal die Option angesprochen, in den Proberaum der Musikkapelle im Kindergarten auszuweichen.

Pfarrer Storost versichert, dass die Seelsorgeeinheit eventuell anfallende Mietkosten dieser Ausweichräume übernehmen wird.
Er betont auch, dass die Bücherei(9) nur während der Übergangsphase im Pfarrsaal sein soll und der Pfarrsaal nicht als Dauerzustand angedacht ist.

(3) Anm: Wobei der angebotene Mietpreis bei frisch renovierten 200 qm mit einer großen hochwertigen Einbauküche für eine gewerbliche Immobilie bereits weit unter dem marktüblichen Preis sowie entsprechender Mietwohnobjekte im Ort liegt.

(4) Anm.: Nach eigenen Angaben besteht die Senioren-Gymnastik aus einer Leiterin und 17 Besuchern (Stand: 23.03.2018).

(5) Anm.: Sollten Stühle benötigt werden, so würde es auch Lösungen ohne ausgelegten Schutzboden geben.

(6) Anm.: Nach eigenen Angaben besteht der Senioren-Nachmittag aus 10 Betreuern und 30 Besuchern (Stand: 23.03.2018).

(7) Anm.: Nach eigenen Angaben besteht die Frauenrunde aus 3 Leiterinnen und 17 Mitgliedern (Stand: 23.03.2018).

(8)Anm.: 2017 traf sich die Frauenrunde nur 3x.

(9) Anm.: Nach eigenen Angaben erreicht die Bücherei mit 23 Mitarbeitern 518 Leser mit 3-93 Jahre (Stand: 23.03.2018).

4. Situation aus Sicht der Bücherei

Bernd Liener, Leiter der Bücherei, informiert ausführlich über die Situation der Bücherei nach dem Brand und erklärt, dass das Gerücht, die Bücherei werde für immer im Pfarrsaal bleiben, nicht stimmt und die Bücherei selbst von sich aus nicht im Pfarrsaal auf Dauer bleiben kann. Dies sei nur ein Provisorium.

Er berichtet weiter von der positiven Entwicklung und dem großen Erfolg der Bücherei der letzten Jahre – insbesondere im Jubiläumsjahr 2017 (90 Jahre Bücherei). Noch nie kamen so viele Leser (518) regelmäßig in die Bücherei und noch nie wurden so viele Medien (13.700) in Folge in einem Jahr entliehen.

Die 23 ehrenamtlichen Mitarbeiter im Alter von 12–70 Jahren leisten jährlich zwischen 3.000 und 4.000 ehrenamtliche Stunden.

Zudem hat die Bücherei einen extrem hohen Stellenwert innerhalb der Gemeinde, Kindergärten, Schulen(10) und über die Dorfgrenzen hinaus. In Freiburg wird die Owinger Bücherei als „Leuchtturm-Bücherei der Erzdiözese“ bezeichnet. Nicht zuletzt durch die Entwicklung des Bücherei-Verwaltungs-Programms BVS, welches inzwischen in über 2.800 Büchereien eingesetzt wird.

Bernd Liener stellt klar, dass die Bücherei keine Gruppe aus dem Saal vertreiben möchte, aber der Wiederaufbau der Bücherei nur mit geeigneten Räumen mit mindestens 100 qm möglich ist. Es hat dabei nichts damit zu tun, dass das Team mit anderen Gruppen den Pfarrsaal nicht teilen WILL sondern aufgrund der jeweils benötigten Fläche der einzelnen Gruppen die gemeinsame Nutzung NICHT MÖGLICH ist(11).

Ferner berichtet er, dass durch den Brand der Bücherei ein Schaden von ca. 150.000,- € entstanden ist. Der komplette Medienbestand und das komplette Inventar ist vernichtet und fast die gesamten Arbeitsmaterialien sind ebenfalls vernichtet worden.

Die Inventar-Versicherung werde wohl den Schaden größtenteils übernehmen, allerdings muss die Bücherei das Geld innerhalb von 3 Jahren in den Wiederaufbau in voller Höhe sinnvoll investieren und per Rechnungen nachweisen.

Der Wiederaufbau werde auch ein Riesenkraftakt für das ehrenamtliche Büchereiteam bedeuten, der nur in der Freizeit möglich sei.

(10) z.B. werden zusammen mit dem Förderverein jedes Jahr alle Grundschüler Haigerlochs kostenlos mit einem individuellen Zugang zu einer umfangreichen Wissens-Datenbank (Brockhaus, Duden, Munzinger) versorgt, welche im Gegensatz zu Wikipedia als zitierfähige Quellenangabe erlaubt ist.

(11) Anm.: mit Ausnahme des Kirchenchors; aufgrund des geringen Platzbedarfs

5. Lösungsmöglichkeiten gemeinsam finden und aufzeigen

Es findet eine rege, aber wenig sachliche und wenig ergebnisorientierte Diskussion statt.


Thomas Volm liest aus der Festschrift von 1973(12) vor, in der der Zweck des Pfarrsaals dokumentiert ist.

Er beschwert sich über die schlechte Kommunikation zwischen Träger und Gruppierungen in dieser Angelegenheit.

Zudem unterstellt er Pfarrer Storost, dass die Kirche sehr wohl genügend finanzielle Mittel hat, was dieser verneint.
Pfarrer Storost erläutert, dass die Erzdiözese Freiburg wohl zwar ausreichend finanzielle Mittel besitzen würde, aber die Kirchengemeinde (Seelsorgeeinheit) keinen Zugriff auf diese Mittel habe und auch selber keine ausreichenden Mittel besitzt. Die Rücklagen sinken von Jahr zu Jahr und die Einnahmen der Kirchensteuer sinken ebenfalls. Owingen alleine kann sogar nicht mal den Unterhalt der 3 Kirchen sowie die kirchlichen pastoralen Angebote selbst finanzieren.

Thomas Volm macht Pfarrer Storost ebenfalls den Vorwurf, dass für sehr viel Geld für ihn alleine in Haigerloch das Pfarrhaus renoviert wurde, obwohl in Stetten ein Pfarrhaus leer steht und fragt ihn direkt, weshalb er nicht in das leere Pfarrhaus in Stetten eingezogen ist.

Thomas Volm bezeichnet das Büchereiteam desweiteren als „Herrscher über den Pfarrsaal“ welcher hier jetzt über die Nutzung des Pfarrsaals bestimmen möchte.

Er schlägt die Teilung des Pfarrsaals vor, die Bücherei im hinteren und die anderen Gruppen im vorderen Bereich.
Bernd Liener erinnert ihn auf die bereits zuvor genannten Gründen, dass diese Lösung nicht praktizierbar ist.

Thomas Volm stellt fest, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Gruppe geäußert hat, dass KEINE Gruppe den Pfarrsaal verlassen möchte.
Diese Gruppierungen gibt es nun schon seit 40 Jahren, worauf Bernd Liener mitteilt, dass es die Owinger Bücherei schon seit über 90 Jahren gibt.

Thomas Volm macht den Vorschlag, dass die Bücherei doch in das leerstehende Pfarrhaus in Stetten ziehen könne.
Das Büchereiteam erklärt ihm, dass dadurch jedoch die Bücherei sehr viele Leser verlieren würde (vor allem ca. 125 Kinder und die ganzen Senioren aus Owingen) und auch die Kooperation mit dem Kindergarten in Owingen sowie der Grundschule in Owingen, welche dies auch in ihrem Unterricht fest verankert hat, nicht mehr möglich sei.
Zudem sei dies nur eine zeitlich begrenzte Lösung, da das Pfarrhaus in spätestens 3 Jahren wieder von einem Pfarrer belegt wird. Wenn bis dahin die neuen Räume nicht beziehbar wären, so stünde die Bücherei wieder ohne Räume da.


Jakob Sickinger fragt nach, ob die Kosten für die Übergangsräume nicht durch die Versicherung getragen werden.
Dies kann man zwar mitversichern ist aber in der Versicherung des Erzbistums nicht dabei.


Es folgen diverse Vorschläge von den Teilnehmern, allerdings keiner der für einen vernünftigen Wiederaufbau der Bücherei geeignet ist, da z.B. die Flächen nicht ausreichen um 6.300 Medien, die nötigen 25–30 Regale, Ausleihtheke, ca. 3 Leser-PCs, Tische, Stühle usw. unterzubringen.

Es kommen Äußerungen wie „Für alte Leute ist der Engel eine Zumutung.“ sowie „Sobald es um die Bücherei geht, müssen die Normalen weichen“.

Jakob Sickinger schlägt vor, dass doch dann die Bücherei anstatt der Gruppen in den Festsaal des Engels gehen soll.Ganz abgesehen davon, dass die Mietkosten für die Seelsorgeeinheit bei einer Dauerbelegung durch die Bücherei deutlich höher wären, als eine temporäre Belegung durch die kirchlichen Gruppen von15-24 mal im Jahr, erklärt Hannes Stifel als unmittelbarer Nachbar zum Engel, dass der Festsaal bereits regelmäßig für Veranstaltungen genutzt wird, was eine Dauerbelegung durch eine Bücherei unmöglich mache.


Es wird mehrfach die Sorge kund getan, dass die Bücherei im Falle des Wiederaufbaus im Pfarrsaal in diesem für immer bleiben werde oder dass dadurch zumindest ein Neubau hinausgezögert werde.
Diese Sorge verneint und entkräftet Pfarrer Storost.


Ortsvorsteher Binder, als Außenstehender in dieser innerkirchlichen Angelegenheit, schaltet sich in die Diskussion ein und bittet um Verständnis für die Bücherei und deren Situation.

Er appelliert an die Gruppen, sich ernsthaft Gedanken für die angebotenen Ausweichmöglichkeiten zu machen. Er verspricht sich auch im Ort umzuhören, ob es nicht doch kostengünstigere Räume für die Bücherei gibt.


Während der Diskussion kommt von Jakob Sickinger eine Äußerung, in der er die Bücherei als „Verein“ bezeichnet, der jetzt hier eindringen will und dass nun die gesamte Kirchgemeinde weichen müsse, sollte die Bücherei in den Pfarrsaal kommen.Büchereimitarbeiter stellen klar, dass die Bücherei ebenso ein Teil der kirchlichen Gemeinde ist wiedie anderen Gruppierungen auch und kein Verein ist, sondern eine kirchliche Institution.

Jakob Sickinger wirft auch der Kirche vor, nichts für die Jüngeren in der Gemeinde zu tun und dass solche Aktionen das Ihre noch dazu beitragen.Vom Büchereiteam kommt gleich der Einspruch, dass die Bücherei allein von 123 Kindern regelmäßig besucht wird und auch die Bücherei viele Veranstaltungen und Angebote für Kinder anbietet.


Immer wieder wird vergeblich versucht, die Diskussion auf eine sachliche Ebene zu bringen. Heidi Stifel appelliert mehrmals hierzu entsprechend an alle Teilnehmer. Letztendlich wird aber kategorisch keine der Ausweichmöglichkeiten in Betracht gezogen. „Man war schon immer im Pfarrsaal und man wird hier auch bleiben“, so der gemeinsame Grundtenor. Sollte die Bücherei mit dem hinteren Teil der Saales klar kommen, so sei das für die Gruppen akzeptabel.


Manfred Schmoll zeigt sich sehr verärgert über die mangelnde Kompromissbereitschaft der anwesenden Personen, die sich doch alle zu den Christen zählen und ganz besonders in solch einer Notsituation, einer eigenen kirchlichen Gruppe keinerlei Zugeständnisse machen, um diese zu retten. „Wenn dies so gewünscht sei, so könne das Büchereiteam auch gleich aufhören“, sein Resümee.


Es folgen weitere heftige Diskussionen, teilweise auch Streitereien, so dass Pfarrer Storost die Besprechung ergebnis- und hilflos abbricht, zumal eine zivilisierte, sachliche Diskussion über Lösungsmöglichkeiten einfach nicht möglich scheint. Er erteilt noch kurz Simon Vančura das Schlusswort.

(12) Anm.: Die Neue Kirche in Owingen wurde in den Jahren 1971 bis 1973 erbaut und anlässlich der Einweihung 1973 gab es eine Festschrift.

Schlussworte

Simon Vančura stellt abschließend noch einmal die Frage an alle in den Raum, ob er es als Fazit richtig verstehe: Keine der Gruppierungen wird den Pfarrsaal nicht einmal übergangsweise verlassen – selbst dann nicht, sollte die Bücherei Gefahr laufen, aufgrund fehlender Räume, für immer geschlossen zu werden. Es kommen darauf hin keine Wortmeldungen.

Bernd Liener stellt noch den Wunsch nach einem baldigen nächsten Termin, da eh schon zu viel Zeit vergangen sei und die Gefahr besteht, dass viele Leser abspringen. Nach beinahe einem viertel Jahr ist die Zukunft der Bücherei immer noch ungewiss, mehr als zuvor und die Motivation des Büchereiteams schwindet mittlerweile dramatisch.

Haigerloch-Owingen, 22.03.2018

gez. Owinger Büchereiteam

Anlagen: - Anwesenheitsliste

Verteiler

  • Teilnehmer
  • Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit
  • Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit
  • Büchereifachstelle des Erzbistums Freiburg-
  • Erzbischof Stephan Burger
  • Ortschaftsrat Owingen
  • Gemeinderat Haigerloch
  • Landrat Günther-Martin Pauli
  • Landtagsabgeordnete Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß
  • Owinger Büchereiteam
  • Büchereiwebseite (wiederaufbau.owbib.de)
  • Auslage im Pfarrsaal bzw. Bücherei